Mein Leben mit chronischer Nierenerkrankung – und wie Cannabis mir im Alter geholfen hat
Die Diagnose: Ein Leben mit Einschränkungen
Mein Name ist Karl, ich bin 72 Jahre alt und lebe seit vielen Jahren mit einer chronischen Nierenerkrankung. Die Diagnose kam schleichend – anfangs war es nur eine ständige Müdigkeit, dann kamen Wassereinlagerungen, Rückenschmerzen und immer öfter der Gang zum Arzt. Mit der Zeit wurde mein Alltag immer stärker von der Erkrankung bestimmt: Ich musste meine Ernährung umstellen, regelmäßig Medikamente nehmen und viele Aktivitäten einschränken.
Schmerzen und Schlafstörungen als ständige Begleiter
Was viele nicht wissen: Chronische Nierenerkrankungen gehen oft mit starken Schmerzen einher, besonders im Rücken und in den Gelenken. Dazu kamen bei mir Schlafstörungen, die mich nachts stundenlang wachhielten. Herkömmliche Schmerzmittel konnte ich wegen meiner Nieren kaum noch nehmen – zu groß war das Risiko für weitere Schäden. Ich fühlte mich oft hilflos und ausgeliefert.
Die Suche nach alternativen Therapien
Irgendwann empfahl mir meine Nephrologin, über eine Therapie mit medizinischem Cannabis nachzudenken. Anfangs war ich skeptisch – ich hatte viele Vorurteile und kannte Cannabis nur aus den Medien. Doch meine Ärztin erklärte mir, dass Cannabis bei chronischen Schmerzen und Schlafproblemen helfen kann und dabei oft besser verträglich ist als viele klassische Medikamente, gerade bei Nierenproblemen.
Der Weg zur Cannabis-Therapie
Die Beantragung der Therapie war nicht einfach. Es gab viele bürokratische Hürden, und auch im Freundeskreis gab es Vorbehalte. Doch meine Ärztin unterstützte mich, und nach einigen Wochen erhielt ich die Genehmigung. Ich bekam ein Cannabis-Extrakt, das ich als Tropfen einnehmen kann – das ist für ältere Menschen besonders praktisch und wirkt gleichmäßig über mehrere Stunden.
Wie Cannabis meinen Alltag verändert hat
Schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass meine Schmerzen weniger wurden. Ich konnte mich wieder besser bewegen, die Nächte wurden ruhiger, und ich fühlte mich tagsüber fitter. Die ständige Angst, dass die Schmerzen wieder schlimmer werden, ließ nach. Auch meine Stimmung besserte sich – ich war wieder offener für Kontakte, konnte meine Enkel häufiger sehen und kleine Spaziergänge machen.
Erfahrungen anderer älterer Patient:innen
In meiner Selbsthilfegruppe gab es anfangs viel Skepsis gegenüber Cannabis. Doch inzwischen berichten mehrere ältere Mitglieder von positiven Erfahrungen: Weniger Schmerzen, mehr Lebensqualität und weniger Nebenwirkungen als bei klassischen Schmerzmitteln. Eine Mitpatientin erzählte, dass sie seit der Cannabis-Therapie wieder besser schlafen und sogar wieder leichte Gartenarbeit machen kann.
Was sagen Ärzt:innen zur Cannabis-Therapie bei Nierenerkrankungen?
Ärzt:innen betonen, dass Cannabis kein Wundermittel ist, aber bei chronischen Schmerzen und Schlafproblemen im Rahmen einer Nierenerkrankung eine wertvolle Ergänzung sein kann – vor allem, wenn andere Medikamente nicht infrage kommen. Besonders wichtig ist eine individuelle Dosierung und die regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte. Die Therapie sollte immer gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt abgestimmt werden.
Nebenwirkungen und Sicherheit
Die meisten älteren Patient:innen vertragen Cannabis gut. Anfangs kann es zu Müdigkeit, Appetitsteigerung oder leichtem Schwindel kommen, aber diese Nebenwirkungen lassen meist nach kurzer Zeit nach. Wichtig ist, langsam mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und die Therapie regelmäßig ärztlich zu begleiten.
Vorurteile und Akzeptanz
Auch heute gibt es noch viele Vorurteile gegenüber Cannabis – gerade bei älteren Menschen. Ich selbst hatte große Bedenken, als ich die Therapie begann. Doch inzwischen weiß ich: Es geht nicht um Rausch, sondern um Lebensqualität. In meinem Umfeld ist das Thema mittlerweile kein Tabu mehr. Offen über die Therapie zu sprechen, hilft, Unsicherheiten abzubauen.
Mein Fazit: Mehr Lebensfreude trotz Nierenerkrankung
Für mich ist die Cannabis-Therapie ein wichtiger Baustein, um mein Leben trotz chronischer Nierenerkrankung selbstbestimmt zu gestalten. Die Schmerzen sind besser kontrollierbar, die Nächte ruhiger und die Lebensfreude ist zurückgekehrt. Ich kann wieder Momente mit meiner Familie genießen und habe das Gefühl, mein Leben aktiv zu gestalten – trotz aller Einschränkungen.