Traditionelle Medikamente belasten ältere Körper stark
Dr. Daniel Huse, Schmerzmediziner und Osteopath, erklärt die Problematik herkömmlicher Schmerzmittel: "Gerade wenn es dann um Medikamente geht, wie Opioide mit ihren Nebenwirkungen, die wirklich nicht klein sind und auch nichts, wo man jetzt schnell mal mal eben darüber hinwegsehen könnte."
Eine Patientin, die aufgrund einer Nervenschädigung behandelt wird, beschreibt ihre Erfahrungen mit herkömmlichen Medikamenten: "Diese Tabletten in Tablettenform - es macht die Nieren, die Leber kaputt. Und gerade ältere Menschen, die ja sowieso schon ein Defizit oftmals im Alter haben, ob es das Herz ist, ob es die Leber ist, die schädigen immer mehr durch diese Medikation ihren Körper."
Besonders problematisch ist dieser Teufelskreis für Senioren, deren Organe bereits durch das Alter geschwächt sind. Jedes zusätzliche Medikament kann die Belastung weiter erhöhen.
Cannabis als schonende Alternative
Dr. Viviane Küllmar, eine erfahrene Ärztin in der Cannabistherapie, berichtet von ihren Beobachtungen: "Da ist es dann andersrum aber auch so, dass es auch manchmal schon reicht, die entsprechenden Medikamente, die man sonst dafür benutzt hat oder verordnet bekommen hat, komplett weglassen zu können."
Die Ärztin beschreibt die Dankbarkeit ihrer Patienten: "Alleine durch das, was die Menschen jetzt erleben im Sinne von frei werden, von sehr vielen sehr unangenehmen Nebenwirkungen, Symptomen. Es ist da halt so, dass ich das Gefühl habe, dass viele Menschen wirklich super super dankbar sind."
Patient Andreas Braul, der aufgrund eines Multiplen Myeloms behandelt wird, bestätigt diese Erfahrung: "Ich habe überhaupt keine Nebenwirkungen. Null. Diese Therapie war für mich ein Segen, weil das endlich wieder hier, ich kann wieder einem die Hand geben, so ohne dass es mir weh tut."
Öl statt Blüten: Die bessere Wahl für Senioren
Für ältere Patienten empfiehlt eine Patientin besonders Cannabisöl: "Bei älteren Leuten würde ich vielleicht wirklich eher das Öl empfehlen, weil mit den Blüten da würde ich so gar nicht für das Öl. Glaube ich ist für ältere Menschen, die eben diese Berührungsängste haben, ein kleineres Problem."
Das Öl lässt sich einfacher dosieren und wirkt für viele ältere Menschen weniger befremdlich als das Rauchen oder Verdampfen von Blüten. "Das können sie auf den Keks essen, schmeckt erst ein bisschen bitter. Ich sage mal, man denkt so früh an Saft", erklärt sie die praktische Anwendung.
Weniger ist oft mehr: Sanfte Wirkung mit großer Wirkung
Nicolas, ein jüngerer Patient mit Migräne, beschreibt die Vorteile gegenüber herkömmlichen Schmerzmitteln: "Kann mit viel, viel weniger Nebenwirkungen eine bessere Therapie sozusagen erhalten. Mein Schmerz geht weg, meine Laune wird besser, ich bin entspannter."
Andreas Braul ergänzt zu den minimalen Nebenwirkungen: "Wenn ich sehr viel einwerfen muss aufgrund von so einer Attacke, dann kommt es schon mal vor, dass man ein bisschen so gebremst ist. Aber ich bin lieber schmerzfrei und ein bisschen müde, wie müde und ich habe Schmerzen."
Lebensqualität zurückgewinnen
Die Verbesserung der Lebensqualität steht für viele ältere Patienten im Vordergrund. Gisela, die Ehefrau eines Cannabispatienten, berichtet: "Seitdem er Cannabis nimmt, ist er gesundheitlich vom Körper her vom Körperaufbau etwas besser. Er hat nicht mehr so große Schmerzen und erwacht morgens schon ganz anders auf."
Dr. Küllmar beschreibt berührende Patientengeschichten: "Du auch. Ich konnte zum allerersten Mal in meinem Leben mit meinem Kind Fußball spielen. Und das sind eben so Sachen, die werden niemals in irgendeine medizinische Statistik aufgenommen werden."
Für Menschen mit chronischen Schmerzen kann diese Verbesserung lebensverändernd sein. "Das ist etwas, wo ich sage, da nehme ich mir ein anderes Mal verzichte ich lieber drauf als Rentner. Hauptsache ihm ging es besser", erklärt Gisela die Prioritäten im Alter.
Medizinische Begleitung ist entscheidend
Trotz der positiven Erfahrungen betont Die Cannabispatientin die Wichtigkeit der ärztlichen Begleitung: "Es sollte schon in Kooperation mit dem Arzt sein, dass das finde ich sehr wichtig. Es ist ja nicht so, dass es nicht auch Nebenwirkungen hat, wenn ich sage mal ein Missbrauch oder eine Überdosierung da gemacht wird."
Nicolas unterstreicht diesen Punkt: "In der Cannabis Therapie, wo auch viele Risiken, wo viele Vorbehalte sind, ist es einfach wichtig, dass man wichtige medizinische Aufklärung und eine richtige medizinische Begleitung auch erhält."
Dr. Huse praktiziert einen patientenzentrierten Ansatz: "Ich habe damit angefangen und habe dann eben gesehen, was das für ein Mehrwert ist, wenn man den Patienten mit einbezieht und was die so erzählen."
Nebenwirkungen ehrlich betrachten
Auch bei Cannabis können Nebenwirkungen auftreten, besonders bei falscher Dosierung. Nicolas erklärt: "Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ich einschlafe und zu viel Hunger habe. Seltener Nebenwirkung ist, dass man paranoid wird, dass man Herzrasen bekommt. Mit der Zeit sind die gar nicht mehr vorhanden."
Die Patientin mahnt zur Vorsicht bei Herzproblemen: "Mit dem Herzen muss man aufpassen, muss man natürlich gucken. Da muss man dann schon schauen, dass man das dem Patienten auch wirklich so erklärt, dass die Medikation dann auch stimmt."
Vorurteile überwinden
Ein großes Hindernis bleibt die gesellschaftliche Akzeptanz. Nicolas berichtet von den Reaktionen in seinem Umfeld: "Als ich dann gesagt habe, ja, hier, ich bin jetzt Cannabispatient, war es auch so okay. Da hat man gemerkt, er weiß gar nicht, wie er damit umgehen soll."
Doch die sichtbaren Verbesserungen überzeugen oft auch Skeptiker: "Man hat es mir auch angesehen. Das ist eigentlich das, was man merkt, dass sogar der engste Kreis das eigentlich akzeptiert, weil die Menschen wollen ja, dass es einem besser geht."
Kostenübernahme und praktische Aspekte
Die Finanzierung der Therapie bleibt eine Herausforderung. Gisela erzählt: "Wir haben drei vier Monate bezahlt und ihm ging es tatsächlich besser und da hat die Krankenkasse ja irgendwie die Übernahme bezahlt."
Bei Epilepsie und anderen schweren Erkrankungen sind die Erfolgsaussichten für eine Kostenübernahme oft besser, da die medizinische Notwendigkeit klarer dokumentiert werden kann.
Ausblick: Cannabis als normale Medizin
Nicolas fasst die Entwicklung zusammen: "Per se ist es einfach das nächste Paracetamol oder die nächste Ibuprofen. Es ist einfach ein beliebiges Medikament. Wir haben eine kontrollierte Therapie. Ich gehe zum Arzt. Ich kann es mir verschreiben lassen."
Die Erfahrungen zeigen, dass medizinisches Cannabis für ältere Menschen oft eine schonendere Alternative zu herkömmlichen Medikamenten darstellen kann. Wichtig bleiben jedoch die medizinische Begleitung, ehrliche Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen und eine individuelle Dosierung.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Interesse an einer Cannabistherapie wenden Sie sich an einen qualifizierten Arzt oder nutzen Sie unser Kontaktformular für weitere Informationen.